Oft ist es eine Frage der Zeit, die man hat.

Wer sich ein Haus mit Garten baut oder seinen Garten umgestaltet steht meistens vor einer wichtigen Entscheidung: schnelles und teures Grün durch Rollrasen oder mit etwas Geduld die günstigere Variante des selbstgesäten und mühevoll aufgezogenen Rasens? Hier ein paar Tipps vom Profi für beide Varianten, um die Entscheidung zu erleichtern:

Der Untergrund wird bei beiden Varianten gleich vorbereitet. Der erste Schritt ist das Lockern des Bodens durch eine Bodenfräse und das Entfernen von größeren Steinen. Sollte es sich um einen besonders harten Boden handeln, kann Sand oder feiner Kies beigemischt werden, sodass der Boden gut wasserdurchlässig ist. Dann wird die Rasenfläche fein planiert und mit einem Rechen abgezogen. Es sollte ein minimales Gefälle vom Haus weg geschaffen werden, sodass das Wasser vom Haus ferngehalten wird. Nun kann mit der Aussaat oder dem Verlegen des Rollrasens begonnen werden.

Verlegen von Rollrasen:

Beim Verlegen muss man darauf achten, dass keine Kreuzfugen entstehen und zwischen den einzelnen Rasenbahnen kein Freiraum bleibt, sodass die Bahnen schneller und sauber zusammenwachsen. Mit dem Verlegen der Rollen wird immer an der längsten Seite des Gartens begonnen. Ist die Fläche vollständig mit Rollrasen bedeckt, wird der Rasen angewalzt. So wächst der Rasen besser an, weil keine Hohlräume bleiben. Nächster Schritt ist das Gießen. Vor allem in der Phase des Anwachsens ist eine ausreichende Wasserzufuhr unabdingbar. Der Rasen sollte vor allem in den ersten Tagen (mindestens eine Woche lang) zwei- bis dreimal tägliches gegossen werden. Danach reicht es, den Rasen einmal am Tag gut zu wässern. Nach der ersten Woche kann der Rasen betreten werden. Der erste Schnitt erfolgt nach zwei Wochen, er soll jedoch nicht zu tief erfolgen.

Aussaat des Rasens:

Auf dem vorbereiteten Untergrund wird der Samen sorgfältig und gleichmäßig ausgebracht. Pro Quadratmeter sollten es ca. 25 Gramm Samen sein. Danach wird der Samen einen Zentimeter tief in die Erde eingearbeitet (mit einem Rechen) und anschließend angewalzt. Die Fläche muss danach täglich zwei- bis dreimal gegossen werden, sodass die Oberfläche ständig feucht ist. Nach acht bis zehn Tagen sollte der Samen keimen. Wenn nötig, kann zu diesem Zeitpunkt nachgesät werden, damit der Rasen eine schöne Dichte bekommt. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für eine erste leichte Stickstoffdüngung. Gemäht wird nach drei bis vier Wochen. Es vergehen mindestens sechs Wochen, bis der Rasen schön verwachsen ist und eine begehbare Rasendecke bildet.

Wer also ungeduldig ist und über die nötigen Finanzmittel verfügt, wird sich eher für einen Rollrasen entscheiden. Bei Grundstücken neben öffentlichen Bauten und in Hotels wird zum Beispiel meistens eine sofort begehbare Grünfläche angestrebt.

Wer Freude daran hat, Pflanzen selbst aufzuziehen, zu Beobachten wie Keime Sprießen und aus ersten Sprösslingen dicke Grashalme und Grasbüschel entstehen, ist der geeignete Kandidat für den selbst ausgesäten Rasen.

Egal für welche Variante Sie sich entschieden haben, die Pflege des Rasens ist dann bei beiden dieselbe:

Wöchentlich mähen, monatlich düngen und (sollte kein Niederschlag fallen) zweimal wöchentlich gießen. Im Frühjahr sollte der Rasen mit einem Vertikutiergerät durchgelüftet werden. Dieser Arbeitsschritt verhindert die Moosbildung und hilft dem Rasen wieder gleichmäßig und schön zu wachsen.